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Etwas mehr als 3 Jahre wohnen wir nun bereits in unserem Haus auf dem Lande. Ende 2019 hatten wir das grosse Glück, dass wir nach langer, langer Suche den Traum vom Eigenheim endlich realisieren konnten. Wir bekamen den Zuschlag für ein Haus aus den 60er Jahren, welches direkt an die Landwirtschaftszone grenzt.
Das Haus ist (leider) kein wunderschöner Altbau, deckt aber ganz viele Kriterien ab, die wir an unser Eigenheim hatten. (Freistehend, mit Garten, Platz für mindestens 3 Autos, Schule im Dorf, genügend Zimmer damit ich mein Büro zuhause haben kann, ein Lagerraum für Brocante und Deko,…)

Seit wir damals den Kaufvertrag unterzeichnet haben, ist viel Zeit vergangen. Nach fast einem Jahr Kernsanierung (mit ganz viel Eigenleistung) konnten wir im November 2020 endlich einziehen.
In dieser Zeit arbeiteten wir fast pausenlos, haben sehr viel Geld, Schweiss aber auch Herzblut in unser Projekt investiert. Doch es hat sich so gelohnt. Denn wir fühlen uns sehr wohl hier. Und wir sind heute mehr denn je überzeugt, dass all die Eigenleistung uns mehr mit unserem Objekt verbinden lies, als wenn wir alles hätten machen lassen. Es war eine unglaubliche Zeit, in der wir immer wieder merkten, zu wie viel man eigentlich fähig ist. Wie viel (und noch mehr) man tragen kann.

Damals, kurz vor dem Einzug habe ich bereits einen Blogpost über die Küche verfasst.
Dort (klick hier) stehen einige wichtig Informationen zum Bau und den Materialien. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich natürlich noch nicht aus Erfahrung sprechen und erwähnte damals, dass ich in ein paar Jahren nochmals berichten würde.

Ich denke, nach gut 3 Jahren in denen wir nun schon im Haus wohnen, und unzähligen Stunden in der Küche, ist es nun definitiv an der Zeit für ein Résumé. Ein Erfahrungsbericht zur Küche, welchen ich gerne für alle zusammen fasse, die ebenfalls ein Haus oder eine Wohnung sanieren oder eine neue Küche einbauen.

Wir sind sehr glücklich mit der Küche. Sie ist, im Verhältnis zu anderen Küchen, nicht extrem gross aber viel, viel grösser als die alte die wir in der Mietwohnung hatten.
Sie ist mit allem was man braucht ausgestattet und bis heute vermisse ich nichts in dieser Küche. Vielleicht ein etwas grösserer Arbeitsbereich zwischen Spüle und Kochfeld würde ich mir schon wünschen. Aber auch hier lässt sich prima Teig ausrollen und Guetzli ausstechen.

Mein persönliches Highlight ist das Küchenfenster mit direktem Blick in den Garten, aufs Feld und in den Wald. Wie oft stehe ich an der Spüle oder bereite etwas zu und mein Blick schweift immer wieder raus ins Grüne. Auf dem Fenstersims stehen meist kleine Töpfe mit Blumen und so erfreue ich mich auch an den Bienen die ganz nah ans Küchenfenster kommen.
Die Tür in den Garten bestand schon vor der Sanierung und ist gut geplant. So kann ich mir Mittags meinen Kaffee schnappen und ihn auf der Lounge in unserem Gartenunterstand geniessen.

Der Holzboden:


Die Frage taucht immer wieder auf und auch ich habe sie mir vor der Sanierung gestellt: ist ein Holzboden in der Küche sinnvoll? Die Antwort ist immer wieder: Ja, absolut. Wir haben einen Echtholzboden (Eichenparkett, gehobelt und einmalig geölt) und würden immer wieder genau diesen Boden verlegen. Schon rein optisch macht ein durchgängiger Boden den Raum grösser und gibt ein einheitliches, harmonisches Bild. Stellt euch nur vor, im Bereich der Küche wären Platten am Boden…
Mir gefällt auch die Farbkombination von braun, schwarz und weiss extrem gut. Holz ist warm und wohnlich und wunderbar um Barfuss darauf zu gehen. Ich kann es nur empfehlen.
Wasserflecken, Flecken von Wein oder Gewürzen lassen sich problemlos aufwischen.
Natürlich hat der Boden in den letzten Jahren schon einige Spuren abbekommen, weil schwere Dinge runter gefallen sind. Aber schliesslich leben wir hier und auch auf einem Boden mit Keramikplatten gibt es Abplatzer.

Küchenfronten / TIP-ON:


Die weissen Küchenfronten sind aus MDF beidseitig mit Kunstharz in supermatt beleget. Sie lassen sich problemlos mit einem feuchten Lappen reinigen. Bei starker Verschmutzung verwende ich einen Putzstein oder einen Fleckenradierer (Zauberschwamm). Auch hier haben wir bis heute keine bleibenden Flecken.
Ein geniales Material welches wir auf alle Fälle wieder wählen würden.
Dort wo wir keine Griffleisten haben, lassen sich die Schranktüren mit TIP-ON öffnen. Man muss sich bewusst sein, dass die Fronten an dieser Stelle, auf die man immer tippt, vermehrt schmutzig sind. Besonders wenn kleine Dreckspatzen die Fronten antippen.



Korpus / Schubladen


Innen ist die Küche in einem edlen anthrazit (graphit) gehalten. Das sieht wunderschön aus. Den Schmutz und Staub sieht man jedoch bei dunklen Farben gut. Besonders im Innenauszug in dem ich das Mehl und den Zucker lagere, muss ich fast wöchentlich putzen (Natürlich wird die Küche hier rege gebraucht und alle Backzutaten sind viel im Einsatz).
Die Schublade unter der Spüle, in der sich das Abfallsystem von Müllex befindet, lässt sich durch leichtes Antippen öffnen. Das ist besonders praktisch wenn man beide Hände voll mit Rüstabfällen hat. So kann man mit dem Knie die Schublade öffnen – ein absolutes Muss für jede neue Küche.
Die restlichen Schubladen öffnen wir mit Hilfe der Griffleisten. Die schwarzen Griffleisten sind bei unserer Küche auch ein optisches Element. Die Farbe schwarz wiederholt sich hier. Sie lassen sich gut greifen und auch der grosse Kühlschrank, der sich links vom Backofen befindet, kann so selbst ein Kind öffnen.

Hochschränke


Küchenoberschränke wollte ich aus optischen Gründen auf keinen Fall. Sie gefallen mir persönlich nicht und ich finde, die Küche wirkt so leichter und moderner. Die leeren Wände mit den alten Holzbretter gefallen mir sehr und ermöglichen mir auch die Küche (saisonal) zu dekorieren.
Nicht verzichten möchte ich auf die Hochschränke, in denen wir auf der einen Seite das Geschirr und die Gläser lagern. Auf der anderen Seite, mit den Innenauszügen, sind ungekühlt haltbare Lebensmittel verstaut.
An der Türe, welche sich vom Tisch abwendet, kleben mit Hilfe von Masking Tape Dinge der Kinder wie Stundenpläne, Infos zur Schule, etc. So haben wir das allzeit bereit, die Zettel sind jedoch schön ordentlich versorgt.
Über dem Steamer befindet sich unser allerbester Schrank mit vertikalen Fächern. Dort lagern alle Backbleche, Tischsets und Schneidebretter. Solch ein Schrank darf in meinen Augen in keiner Küche fehlen.

Armaturen


Wir haben im ganzen Haus alle Armaturen schwarz, da mein Farbkonzept sich aus den Farben schwarz, weiss und braun zusammen setzt. Schwarz ist edel, modern und nicht alltäglich. Das gefällt mir.
Leider sind die schwarzen Armaturen unser grosses Sorgenkind, und das nicht nur in der Küche.
Besonders die Armaturen von Hansgrohe machen uns Problem. In der Küche mussten wir die beiden Armaturen von Hansgrohe in diesen drei Jahren zweimal ersetzen (jetzt haben wir GESSI) und auch im Badezimmer ist die schwarze Duschstange und Handbrause von Hansgrohe bereits ersetzt und blättert leider schon wieder ab. Ich rate euch die Finger von schwarzen Produkten von Hansgrohe zu lassen. Bessere Erfahrung haben wir mit den schwarzen Armaturen von GESSI gemacht. Diese halten bis heute.
Die Kalkflecken sieht man übrigens auf einer Armatur aus Edelstahl genau so gut wie auf einer schwarzen. Dies sollte euch vom Kauf nicht abhalten.

Was ich sehr empfehlen kann ist eine Auszugsbrause. Sie ist so praktisch um das Becken auszuspülen. Darauf möchte ich auf keinen Fall verzichten.

Geräte


Unsere Geräte (Backofen, Steamer, Geschirrspüler und Kühlschrank) stammen alle von Miele. Wir sind damit sehr zufrieden. Die Produkte sind täglich im Einsatz. Der Geschirrspüler läuft mindestens einmal pro Tag und auch den Backofen brauche ich fast täglich. Nur den Steamer verwenden wir leider nicht sehr oft, da er nach jedem Gebrauch feucht ist und getrocknet werden muss. Das Gemüse aus dem Steamer schmeckt jedoch fantastisch!

Auch das Kochfeld von SUTER INOX funktioniert tadellos und ich bin glücklich mit dem Kochfeldabzug BORA Basic der sich in der Mitte des Kochfeldes befindet. Dieser lässt sich super einfach entfernen und im Geschirrspüler reinigen. Läuft mal was aus, ist unter dem Lüfter eine Auffangschale die gereinigt werden kann.
Die Abluft führt bei uns direkt nach draussen. So haben wir in der Küche wirklich kaum Gerüche. Das ist fantastisch! Mein Mann stört sich etwas über das Absauggeräusch.

Spühlbecken

Die Spüle Daneo ist ebenfalls von SUTER INOX, aus Edelstahl und mit einem Flachrand. Der Rand ist flächenbündig mit der Abdeckplatte und somit sehr praktisch um Dinge in die Spüle zu wischen. Dank dem Flachrand lässt sich auch die grosse, gusseiserne Platte vom Grill problemlos reinige ohne dass man sich fürchten muss, dass von der Küchenabdeckung etwas absplittert. Dank dem Edelstahl lässt sich die Spühle super mit dem Putzstein reinigen.
Wir haben in der Küche zwei Spülen eingebaut. So hat jeder bei seinem Arbeitsplatz auch gleich eine Wasserstelle. Die hintere Spüle nutze ich vor allem bei der Zubereitung von Kaffee oder um Früchte zu waschen. Sie ist kleiner und hat daher natürlich auch ein kleineres Fassungsvermögen.
Die grosse Spüle ist so gross, dass das Backblech aber auch die Tablare vom Kühlschrank ganz rein passen. Das ist sehr praktisch, da man so alles wunderbar reinigen kann.

Wir haben uns für ein Tipventil entschieden, da ich neben der Armatur weder einen Zugknopf noch einen eingebauten Dispenser wollte. Aus dem einfachen Grund, dass man diese Stellen auch immer noch reinigen muss. Zudem gibt es ganz viele tolle Dispenser, die in der Küche hübsch aussehen und man auch mal ersetzten kann. (Wir haben mittlerweile zwei Dispenser die hier stehen. Einen mit Handseife und der andere mit Spülmittel zum abwaschen.)
Was wir dabei nicht wirklich gut bedacht haben ist, dass man beim Abwaschen durch das Wasser hindurch greifen muss, um das Ventil zu öffnen, damit das Wasser abfliessen kann.
Dieses Tipventil muss immer absolut sauber sein, damit es auch einwandfrei funktioniert. Leider kann ich euch an dieser Stelle keine bessere Alternative empfehlen. Aber zumindest euch an unserer Erfahrung teilhaben lassen.

Abdeckung


Die Abdeckung besteht aus einer 12 mm starken Keramikplatte (Neolith). Sie ist sehr robust, lässt sich problemlos mit dem Putzstein reinigen, ist kratzfest und hitzebeständig. Von daher ein tolles Produkt. Jedoch in ganz weiss nicht zu empfehlen. Für jemanden wie mich, die es sehr gerne sauber hat, eine echte Herausforderung. Anders als bei einer gemusterten Abdeckung sieht man wirklich alles auf dieser Arbeitsfläche. Jedes Krümelchen, jedes Stäubchen und ganz besonders den Schmutz von der Kaffeemühle. Könnte ich heute nochmals eine neue Arbeitsfläche wählen, würde ich eine aus Neolith jedoch mit leichtem Muster bevorzugen.

Wir haben in unserer Küche zwei Arbeitshöhen. Beim Kochfeld beträgt sie 92 cm und hinten 97 cm. Alle Männer die in unserer Küche stehen, beneiden uns um diese Höhe. Mein Mann hat seither keine Rückenschmerzen mehr beim Kochen. Er bevorzugt das Arbeiten an der höheren Küchenzeile.
Ich arbeite vor allem an der Küchenzeile die 92 cm hoch ist und für mich (Ich bin selbst nur 163 cm gross) ist es die ideale Höhe.
Die Arbeitsplatte ragt einige Zentimeter über die Fronten raus. Das ist extrem praktisch um die Hand ober auch den Komposteimer darunter zu halten und so Krümel und Rüstabfälle sauber weg zu wischen.

Küchenrückwand



Ganz bewusst haben wir uns bei der Küchenrückwand gegen einen Fliesenspiegel entschieden. Das hatte vor allem optische Gründe, da ich die Wand nicht durch einen Fliesenspielgel unterbrechen wollte.
Von verschiedenen Seiten wurde uns zwar davon abgeraten, aber ein Versuch war es trotzdem wert. Heute, auch gute drei Jahre später, würden wir es wieder genau so machen und die Wand mit dieser abwischbaren Farbe streichen. Die Wand lässt sich prima reinigen und es gab auch sonst keinerlei Probleme damit.
Ich habe extra für euch nochmals beim Maler nachgefragt was für eine Farbe er damals verwendet hat. Das war von der Firma Caparol Capacryl PU Satin (Werbung unbeauftragt).
Den Übergang von dieser Farbe zur Wandfarbe sieht man nur wenn man ganz genau hinschaut. Und genau so wollte ich das auch haben.


Ich habe in den alten Fotos gesucht und für euch nachfolgend einen kleinen Film zusammen geschnitten mit ein paar Vorher – Nachher Vergleichen. Manchmal kann ich es selbst kaum glauben wie toll es geworden ist. Mit der Zeit vergisst man, wie es vorher war. Man vergisst die Mühe und die Sorgen die man in dieser Zeit des Umbaus hatte.

Ich hoffe dieser Beitrag hat euch gefallen und ihr könnt davon profitieren.

Bei Fragen wendet euch doch gleich an den Küchenbauer. Ich kann euch natürlich Röthlisberger AG – die Schreinermanufaktur zu der auch die Emmeküche (Werbung) gehört, sehr ans Herz legen.
Wir haben im Haus zusätzlich zur Küche noch Einbauschränke und eine ganz spezielle Doppelzimmertür von der Röthlisberger AG – die Schreinermanufaktur anfertigen lassen und sind mit den Arbeiten sehr zufrieden.
Falls du eine Küche von Emmeküche bestellst, freue ich mich natürlich riesig, wenn du erwähnst, dass du diese bei mir gesehen hast. 🙂 Und über eine Rückmeldung an mich freue ich mich ebenso!

Während dem Umbau hat Emmeküche uns übrigens mit der Kamera begleitet und es ist ein toller Film von der Planung bis zur fertigen Küche entstanden. Schaut ihn euch gerne hier an.

Herzliche Grüsse

Gabriela