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Alte Bauernhäuser, oder allgemein alte Häuser, haben eine magische Anziehungskraft auf mich. Sie erzählen Geschichten, die schon lange vergangen sind. Sie bergen
Schätze, die teilweise schon lange vergessen sind. 


Ich wünschte mir, einst die Gelegenheit zu bekommen, mich in solch einem Haus
um zusehen. 




Bekanntlich gehen Wünsche in Erfüllung…






Eine Bekannte, welche ich nur sehr flüchtig kenne, hat genau so ein altes Haus gekauft. Es ist ein Liebhaberobjekt. Die Bekannte und ihr Lebenspartner wollen es bald umbauen um dann darin wohnen zu können.

Vor ein paar Wochen, beim Nachtessen mit einer lieben Freundin und der
Bekannten, fällt das Thema plötzlich auf das Haus. Meine Freundin meint zu mir:
„Das Haus würde dir gefallen. Es ist voller alter Möbel und Krimskrams. Genau
dein Stil.“ 

Die Bekannte bietet mir sogleich an, das Haus zu besichtigen. Sie kann dem meisten alten Plunder, der sich
in dem Haus befindet, nichts abgewinnen. Ich glaube, sie ist einfach froh, wenn
sich das Haus leert. Denn es muss in den nächsten Wochen komplett geräumt werden, damit
man mit dem Umbau beginnen kann.

Eine Woche später fahre ich mit den Kindern und meiner
Freundin zum Haus. Ich bin völlig überwältigt von dem alten Gebäude und kann es
kaum glauben, dass ich mich hier sozusagen bedienen darf.

Ich sehe mich im Haus
um. Tritt man ein, steht man direkt in der Küche. Links davon befindet sich ein
Schlafzimmer. In der Mitte des Hauses verläuft ein Gang. Geht man den Gang
entlang und wendet sich wiederum nach links, gelangt man ins Wohn- und Esszimmer. Dahinter befindet sich noch ein weiteres kleines Schlafzimmer. Rechts ist eine Werkstatt. Im
Obergeschoss, welches ich über eine wackelige Treppe erreiche, hat es zwei
Räume. Dort oben, ist es stockdunkel und ich erkenne nur schemenhaft grosse
Möbel wie ein schönes Kinderbett und viele Korbtruhen. 

Mein Auto ist nicht sehr gross. Mit zwei Kindern und einer
Beifahrerin bleibt nicht mehr viel Platz im Auto. Ich lade ein was rein geht. Fenster,
Nachttisch, Backform, Schemel, Badethermometer, Schnur und ein kleines Regal.

In der kurzen Zeit, in der ich im Haus war, habe ich alle Eindrücke förmlich in mich aufgesogen. 

In der kommenden Nacht schlafe ich unruhig. Meine Gedanken kehren immer wieder
zum Haus zurück. Mir wird klar, dass ich nochmals
dorthin muss.







So fahre ich also am nächsten Tag erneut zum Haus. Diesmal
habe ich Zeit einige Fotos zu machen und mich etwas genauer umzusehen. Ich
habe Werkzeug dabei. Denn bereits beim 1. Besuch ist mir in der Werkstatt ein
hübsches kleines Regal aufgefallen, welches an die Wand genagelt ist. Es
gefällt mir sehr und mit der Zustimmung der Bekannten und der Hilfe dessen
Mutter demontiere ich es. Beinahe hätte ich es dort lassen müssen. Es ist so
fest angenagelt, dass wir es nur mit Müh und Not loskriegen.
Ich habe das grosse Auto von meinem Mann dabei. Hier passt auch das doppelflügelige
Fenster hinein, welches ich am Vortag zurücklassen musste. Das kleine Regal und
ein weiterer Schemel kommen mit nach Hause. 






Im Laufe der Woche kommen mir immer wieder Ideen, was ich
alles mit den Sachen, die noch im Haus sind (und die Bekannte drohte zu
verbrennen) machen könnte. So setze ich mich abermals ins Auto und nehme die 2
Stunden Fahrt ein 3. Mal in Kauf, um einige alte Harassen, Geschirr und noch ein weiterer Nachttisch zu holen.



Nun ist also unser Keller total vollgestopft mit alten Möbel, Fenster, Regale und Harassen. Diese Dinge warten nur darauf,  restauriert zu werden. Kleiner Krimskrams ziert bereits unsere Wohnung wie die alte Schnur, das Badethermometer aus Holz, eine schöne Backform und eine Espressotasse. 


Immer wenn ich die Sachen anschaue, muss ich an das Haus denken. Sie erzählen eine Geschichte. Das finde ich das schönste am Ganzen. 

Herzlichen Dank an meine Freundin und die Bekannte, die mir diesen Traum ganz unbewusst erfüllt haben.
Ich freu mich schon, euch die restaurierten Sachen dann irgendwann in einem weitere Post zu zeigen.

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