Mit einer super Party feierten wir vergangenes Wochenende den runden Geburtstag meiner Freundin Nicole. Zu diesem Anlass hab ich mir ein ganz spezielles Geschenk ausgedacht: einen rosaroten Ferrari der etwas anderen Art.

Als wir im Winter die Einladung zu Nicoles Geburtstag erhielten, war schnell klar, dass ich ihr etwas ganz Spezielles schenken wollte. Nicole und ich sind füreinander da, in guten wie in schlechten Zeiten, wir feiern aber vor allem die guten Zeiten ausgiebig zusammen. So kam ich bald mal auf die Idee mit dem Rollator, die ich einst per Zufall bei Pinterest entdeckt hatte.
Doch wo bekommt man kostengünstig einen Rollator her? Es ging ja nicht primär um den Rollator selbst, sondern um den Gag und ich wollte dafür nicht Unsummen ausgeben, weil ich nicht sicher war, ob Nicole den Rollator überhaupt behalten würde. Daher hielt ich lange Zeit auf den gängigen Auktionsplattformen Ausschau. Doch entweder waren die Dinger einfach sau teuer, hatten kein passendes Körbchen oder waren meilenweit entfernt um abgeholt zu werden.
Ich wollte die Idee schon aufgeben, als der Zufall es wollte, dass ich in einer Broki, in der hintersten Ecke, einen unscheinbaren Rollator entdeckte. Schnell war er gekauft und im Auto verstaut. Nun musste er nur noch verwandelt werden. Denn das Teil war grau und total unspektakulär.
Im Baumarkt fand ich eine tolle Farbe und zuhause mache ich mich ans Abdecken. War das eine Arbeit! Bis ich alles abgedeckt hatte, verging viel Zeit, doch es lohnte sich.
Draussen lag noch Schnee als ich den Rollator im Garten endlich pink sprayen konnte. War das eine Freude. Ihr glaubt es kaum, wie viel Spass ich hatte. Denn der Rollator sah plötzlich so anders aus.



Nach dem Trocknen entfernte ich das ganze Abdeckband wieder und überzog das Sitzkissen mit rosa Plüschstoff. Diesen klebte ich mit Heissleim an und tackerte ihn an das bestehende Kissen.
Danach ging es ans Befüllen des Körbchens. Ein Partykörbchen in rosa/pink/schwarz sollte es werden. Und so hielt ich mich beim Kauf der Getränke und Lebensmittel auch strickt an das Frabkonzept. Meinen Kindern war es etwas peinlich, was ich da alles verschenken wollte. Besonders das Bier… Aber es passte farblich soo toll in das Körbchen.



Natürlich war das Ganze ein lustiger Gag, denn Nicole wurde erst 40 Jahre jung. Ich wollte sie damit lediglich ein bisschen auf die Schippe nehmen und das ist mir gelungen. Denn von alt sind wir noch meilenweit entfernt. Wir sind, rein statistisch gesehen, wohl noch nicht mal in der Mitte des Lebens angekommen und brauchen hoffentlich noch lange keine Gehhilfe.

Den Rollator verzierte ich mit pinken Schleifen, und weissen Pompons aus Servietten. Ich hängte ihm eine hawaiianische Blumenkette um und funktionierte den Schirmständer in einen «Cüplihalter» um. So stand der Rollator eine ganze Weile bei uns im Keller und wartete auf seinen Auftritt. Immer wenn ich in den Keller musste, zauberte mir dieses Gefährt ein Lachen aufs Gesicht und ich konnte es kaum erwarten ihn zu verschenken.
Am Tag des Festes besorgte ich einige schöne Luftballons und machte sie am Rollator fest. Dann ging es auch schon an die Party wo wir den Rollartor heimlich ausluden und bereit machten für seinen grossen Einsatz. Dann kam der Moment der Momente. Ich lief mit dem pinken Rollator auf Nicole zu und hatte einfach nur ein Grinsen auf den Lippen. Und genau so war es bei ihr. Sie hat sich so sehr über den Rollator gefreut und ich war einfach nur froh, dass die Überraschung geglückt war.


Dieses Geschenk stach unter all den Geschenken wie ein bunter Hund hervor und alle bestaunten den pinken Rollator. Einige Gäste drehten sogar eine Runde damit und die Idee von einem neuen Geschäftsmodell mit poppigen Rollatoren wurde unter den Geschäftsherren diskutiert. Wir waren uns einig, im hohen Alter wollten wir auch so eine flippige Gehhilfe. Spät Abends legte Nicole mit dem pinken Rollator sogar bei bestem Sound noch eine Tanznummer hin und es sah einfach sooo toll aus wie sie da jung, knackig und äusserst gutaussehend den Rollator zum Takt der Musik drehte.
Es war so ein tolles Fest und wir feierten lange und ausgiebig. Ob der Rollator in vielleicht 50 Jahren bei Nicole tatsächlich zu seinem ursprünglichen Einsatz kommt, wage ich zu bezweifeln. Aber an diesem Abend hatte er seine Pflicht erfüllt und so viel Freude gebracht. Das war die Hauptsache.
Ich hoffe ich konnte euch mit dem Blogpost ebenfalls ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Und wer weiss, vielleicht sieht man ja schon bald den einen oder anderen rosa Rollator in einem Altersheim – ich würde es mir wünschen.
Herzliche Grüsse
Gabriela
