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Die Kälte, die Dunkelheit, die Nässe, … der Winter allgemeint ist ganz schrecklich. Sowieso wandere ich wohl lieber aus, in ein Land in dem es immer warm und alles besser ist…
Das war lange meine Einstellung. Und ich weiss, viele mögen ihn nicht und warten sehnsüchtig darauf, dass er vorbei geht, der Winter.

Zweifelsfrei zieht er unsere Stimmung runter und verursacht teilweise gar Depressionen.
Um dagegen anzukämpfen, kaufen einige bereits im Januar Frühlingsblüher, stellen direkt nach der Weihnachtsdeko die Osterhasen und -Eier auf und wehren sich mit allen Mitteln gegen den Winter.

Aber muss das sein? Ist der Winter wirklich so schrecklich? Nein, absolut nicht. Der Winter ist nicht schlimm. Der Winter ist das was wir daraus machen.  
Wie bei allem, ist es immer eine Frage wie man damit umgeht und wie seine persönlich Einstellung dazu ist. Sieht man alles nur negativ, kann es nicht gut werden.
Wenn wir schon im November denken, dass der Winter uns müde und depressiv macht, dann wird das ganz sicher auch eintreffen. Selbsterfüllende Prophezeiung, so nennt man das. Aber was kann man dagegen tun?
Ganz einfach: ändere deine Einstellung! Annehmen und akzeptieren was ist und was sich nicht ändern lässt.
Wir haben hier in der Schweiz nun mal vier Jahreszeiten. Und jede ist für sich schön. Man muss die Schönheit nur sehen und bewusst wahrnehmen.

Der Winter hat so viel Schönes zu bieten. Es gibt so tolle Dinge die man nur im Winter tun kann oder die im Winter besonders schön sind. Beispielsweise aus Schnee Herzchen formen (und am Wegesrand verteilen oder bei Freunden vor die Tür legen), eine Winterwanderung oder eine Schneeschuhtour machen. Eislaufen, Schlitteln, Fondue essen. Die Ruhe in der verschneiten Natur geniessen. Gemütlich vor dem warmen Kamin eine heisse Schokolade oder einen Tee trinken. Sich in eine schöne Decke einkuscheln. Drinnen viel Zeit verbringen ohne schlechtes Gewissen. Ein warmes Bad nehmen. In die Sauna gehen und sich im Schnee abkühlen. Zeit um die neue Gartensaison zu planen. Projekte im Haus realisieren, für die man im Sommer keine Zeit hat. Gugelhupfe aus Eis machen und mit Kerzen beleuchten. Drinnen ganz viele Kerzen aufstellen, ein Feuer in einem Bachbett oder am See machen und etwas bräteln,…

Jahre lang verabscheute ich den Winter. Die Tage, Wochen und Monaten kamen mir endlos lange vor. Der Winter schien kein Ende zu nehmen.
Seit ich die Situation akzeptiert und angenommen habe (da ich sie sowieso nicht ändern kann), hat sich so vieles verändert. Heute wage ich es manchmal fast nicht zu sagen, dass ich richtig viel Freude am Winter habe.

Ich versuche so viel wie möglich draussen zu sein. Denn es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Warm eingepackt marschiere ich so oft allein durch die Gegend. Manchmal nur kurz zum Hofladen auf der anderen Seite des Dorfes. Manchmal begleitet mich eine Freundin oder am Wochenende mein Mann und wir machen zusammen einen längeren Spaziergang. Es tut gut draussen zu sein. Und grad im Wald ist es bei jeder Jahreszeit so wunderbar.
Jetzt im Winter kann man dank den fehlenden Blätter auch vieles sehen was einem im Sommer verborgen bleibt. So kann es auch seinen Reiz haben in der Dämmerung durch ein Quartier in der Stadt zu marschieren und in die beleuchteten Häuser zu lugen.

Ich zelebriere diese Jahreszeit wie die anderen drei auch. Die Osterhasen, Ostereier und sowieso die Frühlingsdeko bleibt auf dem Estrich bis es wirklich Frühling wird.
Bis dahin geniesse ich den Winter so richtig und habe auch im Haus danach dekoriert. Die alte Kreidetafel bemalte ich übrigens im Dezember bereits mit den verschneiten Häuser und die darf, solange es Winter ist, auch noch so bleiben.
Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr die Schönheit vom Winter auch erleben könnt.

Herzliche Grüsse

Gabriela