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Vor einem Jahr wurde mein lieber Mann 50 alt und das feierten wir damals mit einem tollen Fest.
Dieses Jahr fiel die Feier deutlich kleiner aus, worüber ich grad froh war.
In der Regel habe ich sehr gerne Gäste und bin von Herzen gerne Gastgeberin aber momentan fehlt mir die Energie dazu. Mein Papi ist sehr fest krank und es braucht unendlich viel Geduld und Zeit alles in die Wege zu leiten und ihm in dieser so schweren Zeit beizustehen. Es ist eine grosse Belastung für die ganze Familie.
Aus diesem Grund planten wir kein Fest an Mikes Geburtstag. Ich war sehr dankbar, dass meinen Schwiegereltern uns zum Nachtessen eigeladen hatten und so bot ich an, dass Dessert zu machen.


In der Zeit als ich das Dessert machte, hätte ich aber locker auch ein aufwändiges 3 Gänge Menü kochen können… Beim ersten Versuch ging leider alles schief. Der Brandteig war nicht durchgebacken und fiel, als ich ihn aus dem Ofen holte, in sich zusammen. Was für eine Katastrophe!
Zu diesem Zeitpunkt war für mich klar, dass ich das Rezept nicht mit euch teilen würde. Weil es zu kompliziert und aufwändig ist und einfach zu viel schief laufen kann.
Ich überlegte sogar kurz, ob ich nicht einfach aufgeben soll. Hier im Dorfladen gibt es auch tolle Desserts… Ich könnte es mir einfach machen und dort irgend etwas Leckers kaufen, wie es unzählige Leute tun.
Aber Aufgeben passt so gar nicht zu mir und Dessert kaufen auch nicht (ausser Carac – hihi). Und so entschied ich mich dann doch, einen zweiten Versuch zu starten und den Brandteig noch einmal zu backen.
Beim erneuten Versuch kam es besser, jedoch auch nicht perfekt und bei weitem optisch nicht so wie ich mir das vorgestellt hatte.
Zu diesem Zeitpunkt wollte ich das Rezept immer noch nicht verblogge und fragte mich, ob ich überhaupt den Aufwand fürs Fotografieren auf mich nehmen soll, wenn ich das Rezept eh nicht mit euch teilen wollte. Ich war auch etwas unglücklich mit dem Endresultat. Es war einfach nicht perfekt. Ja ich weiss, ich jammere auf einem sehr hohen Niveau und ihr werdet euch bestimmt fragen was hier nicht perfekt ist.
Schlussendlich entschied ich mich dann doch dazu den Paris Brest abzulichten und als er dann vor meiner Linse stand, war ich wahnsinnig froh, dass ich mich so entschieden hatte. Die Fotos gefallen mir nämlich sehr und es freut ich selbst immer wieder, wenn ich so schöne Bilder mache.

Als wir aber am Abend den Paris Brest bei meinen Schwiegereltern genossen, war dann ganz schnell klar, dass das Rezept doch auf den Blog muss.
Es ist einfach zu gut und alle lobten es in den höchsten Tönen. Sogar mein Schwiegervater war begeistert – und das soll was heissen. Und so hat es dieses Rezept doch noch hier hin geschafft.

Am besten schaut ihr euch bei YouTube mal ein Video dazu an und plant euch unbedingt genügend Zeit ein. Um etwas Stress zu reduzieren, habe ich meine Pralinémasse bereits einen Tag zuvor hergestellt. Sie lässt sich wunderbar vorbereiten und kann sogar einige Wochen im Kühlschrank gelagert werden. Es lohnt sich allemal diese selbst herzstellen, denn es ist genau diese Pralinémasse, die auf keinen Fall im Paris Brest fehlen darf.
Den Brandteig muss mal wohl 2-3 Mal backen bis man den Trick raus hat mit dem Ofen. Ist er nämlich zu wenig gebacken, fällt er in sich zusammen. Genau das, was mir beim 1. Versuch passiert ist.

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Paris Brest


  • Author: Gabriela Schneider {www.gwie.ch}

Description

Ein aufwändiges Dessert, welches aber so himmlisch schmeckt, dass sich all die Mühe lohnt.
Je nach Ofen kann sich die Backzeit verlängern.


Ingredients

Praliné
100 g Haselnüsse
100 g Mandeln
200 g Zucker
Brandteig
1 dl Vollmilch
1 dl Wasser
40 g Zucker
1 Prise Salz
50 g Butter
120 g Weissmehl
3 Eier, verklopft
1 EL Haselnüsse
Füllung
250 g Mascarpone
4 dl Vollrahm
Puderzucker & Haselnüsse für die Deko


Instructions

Praliné:
Die Haselnüsse auf ein mit Backpapier belegte Blech legen und bei 100 Grad 10 Minuten rösten. In einem Geschirrtuch die Nüsse rubbeln bis sich die Häutchen lösen. Den Zucker in einer weiten Pfanne heiss werden lassen. Sobald sich der Zucker bräunt die Haselnüsse und Mandeln hinzufügen und so lange rühren bis alle Nüsse von dem Zucker umhüllt sind. Auf einem Backpapier abkühlen lassen. Danach das Nougat in Stücke brechen und in einem leistungsstarken Cutter so lange zerkleinern bis eine Crème entstanden ist. Das geht sicher. 5 Minuten.
Brandteig:
Milch und Wasser zusammen in einem Topf aufkochen. Zucker, Salz und Butter hinzufügen und rühren bis sich alles aufgelöst hat. Das Mehl komplett hinzufügen und so lange mit einer Kelle rühren bis sich das Ganze zu einem kompakten Teigkloss verbunden hat und sich vom Boden löst. Den Teig in eine Schüssel geben und die Eier eins nach dem anderen unterrühren bis ein zäher Teig entstanden ist.
Auf einem Backpapier einen Kreis von ca. 18 cm Durchmesser zeichnen. Den Ofen auf 180 Grad Ober- Unterhitze vorheizen. Den Teig in einen Spritzsack mit Sterntülle füllen ringförmig auf den vorgezeichneten Kreis aufs Backpapier spritzen. Danach eine zweiten Ring innen direkt an den ersten setzten. Zum Schluss einen dritten Kreis oben, mittig auf die zwei ersten Kreise spritzen. Die Haselnüsse fein hacken und auf dem Kreis verteilen. In der Mitte des Ofens 45 Minuten backen. In dieser Zeit auf keinen Fall den Ofen öffnen, da sonst das Brandteiggebäck in sich zusammen fällt. Nach den 45 Minuten Backzeit den Ofen ausschalten, die Türe einen Spalt breit öffnen und das Gebäck weitere 20 Minuten im Ofen auskühlen lassen. Erst danach den Teigkranz aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen danach horizontal durchschneiden und den Deckel abheben.
Füllung:
Für die Füllung Mascarpone und flüssiger Vollrahm in eine Schüssel geben und so lange schlagen bis eine streichfähige Masse entstanden ist. 2 EL des Praliné unterrühren und die Crème in einen Spritzsack mit einer französischen Spritztülle füllen.
Das Praliné in einen kleinen Dressiersack füllen.
Den unteren Teil des Teigkranzes auf eine Tortenplatte legen. Von der Praliné auf den Boden spritzen. Danach die Füllung auf den Boden aufspritzen. Alle 2 cm noch etwas von der Praliné auf die Füllung geben. Den Deckel mit Puderzucker bestreuen und aufsetzten.
Mittig auf dem Deckel eine feine Linie vom Praliné aufspritzen und einige gehackte Haselnüsse zur Dekoration darauf legen.
Den Paris Brest am selben Tag geniessen.

Wir hatten einen schönen und gemütlichen Abend und genossen das Zusammensein mit meinen Schwiegereltern.
Ich bin unendlich froh um meinen tollen Mann, der mir auch jetzt, in dieser schwierigen Zeit in der ich mit meiner Familie stecke, zur Seite steht.


Für ihn habe ich dieses Dessert sehr gerne gemacht und freute mich, dass er es so wahnsinnig gut fand.
Ich wünsche euch viel Spass und vor allem Erfolg beim Nachbacken.

Herzliche Grüsse

Gabriela