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 Hallo ihr Lieben

 

Ich weiss nicht wie es euch geht, aber mir schlägt diese Krise zuweilen enorm aufs Gemüt.
In der Regel bin ich ein positiv denkender Mensch, ich bin gut vernetz und sozial integriert.
Doch so langsam aber sicher befallen mich Zweifel, ob das hier alles gut ist.
Beim Versuch einen Virus in den Griff zu bekommen, laufen wir Gefahr zu vereinsamen.
Social Distancing nennet es sich und genau das ist es auch was mir aufs Gemüt schlägt.
Wir Menschen sind soziale Wesen.
Das wurde mir bereits vor fast 11 Jahren vor Augen geführt, als ich Mutter wurde und von einem Tag auf den anderen plötzlich alleine zuhause war mit meinem Kind.
Wir brauchen die sozialen, die echten Kontakte.
Was wohl vielen von euch erst jetzt in dieser Zeit durch Home Office bewusst wurde, ist für mich schon lange ein Thema.
Wer zuhause im Home Office arbeitet, dem fehlen viele soziale Kontakte.
Der Arbeitsweg fällt weg und physische Bürokollegen hat man auch keine.
Ich mit meinem Einzelunternehmen bin eine One-Man-Show.
Ich habe kein Team, niemanden mit dem ich Projekte besprechen kann, kein Kollege der eben mal den Kopf durch die Tür streckt, niemanden den ich bei der Kaffeemaschine treffe.

Natürlich hat es auch viele Vorteile selbständig zu sein und alleine zuhause zu arbeiten.

Familie und Arbeit lässt sich so wunderbar vereinbaren.
Zudem bin ich mein eigener Herr und Meister, kann machen was und wann ich will und die Effizienz ist auf alle Fälle grösser als wenn man in einem Grossraumbüro arbeitet.
Aber die echten sozialen Kontakte die fehlen.
Versteht mich nicht falsch.
Mir ist nicht langweilig. Absolut nicht und es fehlt mir auch nicht an spannenden Projekten oder guten Freunden!
Ich habe den Kopf stehts voller Ideen und mit einem Haus wird es einem sowieso nie wieder langweilig.
Aber es sind die sozialen Kontakte die mir als Selbständige, Alleinschaffende fehlen und im Moment noch viel mehr fehlen, da ja alle Freizeitangebote wegfallen (mein geliebtes wöchentliches Fight Power mit den Mädels) die Restaurants geschlossen sind und man nicht mal abends mit der Freundin etwas trinken oder essen gehen kann.
Das waren jeweils meine Inseln.

Für mich sind die sozialen Kontakte welche ich mit meiner Familie, meinen Freunden und Kollegen pflege wahnsinnig wichtig.
Grad weil ich unter der Woche viel alleine bin wenn die Kinder in der Schule sind.

Genau aus diesem Grund lade ich auch so gerne Familie und Freunde am Wochenende zum essen ein (und werde im Gegenzug natürlich auch gerne eingeladen).
Und genau aus diesem Grund gebe ich auch Kreativ- und Fotoworkshops und treffe mich auch gelegentlich mit anderen Selbständigen die im selben Bereich arbeiten wie ich.
Ich liebe den Kontakt und den Austausch mit Menschen und bin sehr sozial.
Und davon fällt nun vieles weg.
Wir Menschen sind soziale Wesen und diese verordnete Einsamkeit kann auch bei psychisch stabilen und sozial gut vernetzen Personen ein Gefühl der Einsamkeit hervorrufen.
Vielleicht ist diese Kriese aber auch gut um uns das bewusst vor Augen zu führen.
Es gibt ja in unserem System Menschen die immer einsam sind.
Der Nachbar der ganz alleine wohnt, die Grossmutter im Altersheim…
Der Weg aus der Einsamkeit findet man nur selbst.
Wenn man nie sagt, was einem bedrückt, wie sollen das die anderen dann wissen?
Oder hättet ihr gedacht, dass ich momentan so unter dieser Situation leide, ich mich aber schon länger mit diesem Problem beschäftige?
Natürlich könnte ich mich wieder anstellen lassen.
Aber das ist es auch nicht was ich will.
Ich habe zu viel in mein Unternehmen investiert und will das nicht einfach an den Nagel hängen.
Ein Weg aus der Einsamkeit ist, aktiv den Kontakt zu suchen.
Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass dies aber nicht immer ganz einfach ist.
Aber oft hilft es schon nur, wöchentlich eine Stunde Sport in einer Gruppe zu treiben.
Oder ein kurzer Schwatz im Treppenhaus oder über den Zaun mit dem Nachbarn.
Gerade auch an meinen Workshops entstehen immer wieder tolle Kontakte.
Nicht nur von mir als Leiterin zu den Teilnehmern.
Auch unter den Teilnehmerinnen beobachte ich immer wieder, dass da Kontakte und teilweise sogar Freundschaften entstehen.
Wichtig ist zudem Ehrlichkeit und den den Mut etwas anzusprechen.
Zu sagen, was einem bedrückt, dass man grad einsam ist und mit der Situation Probleme hat.
Wir sind alles nur Menschen!

Momentan bleibt uns nicht viel anderes übrig als abzuwarten, positiv zu bleiben und durchzuhalten.
Ich empfehle immer wieder einen langen Spaziergang (gerne auch in Gesellschaft) oder eine Tätigkeit draussen.
Zudem will ich mich in Zukunft mehr mit dem Thema Achtsamkeit auseinander setzten.
 Backen ist für mich übrigens wie eine Therapie.
Ich liebe es in der Küche zu stehen, neue Rezepte auszuprobieren und natürlich danach das Gebackene auch schön abzulichten.
Grad kürzlich habe ich diesen feinen Orangen-Käsekuchen-Gugelhupf gebacken und davon ein paar Stücke an unsere Nachbarn verteilt.
Die Reaktionen waren durchwegs positiv und ich habe damit auch einen kurzen, sozialen Austausch generiert.

 
Orangen-Käsekuchen-Gugelhupf
Das braucht es:

Rührteig:
250 g Butter (Zimmertemperatur) + Butter für die Form
250 g Zucker
1 Päckli Vanillezucker
1 Prise Salz
4 Eier
100 g Magerquark
2 Blutorangen Bio/ Abrieb und Saft
250 g Weissmehl + Mehl für die Form
2 TL Backpulver

Käsekuchenfüllung:
2 Eier
100 g Zucker
2 EL Maizena
400 g Magerquark

Guss:

100 g Puderzucker
1-2 EL Blutorangensaft (gesiebt)

Und so wird’s gemacht: 

Den Ofen auf 200 C° Ober- und Unterhitze vorheizen. Eine Gugelhupfform von 2 Liter Fassungsvermögen gut mit Butter einfetten und mit Mehl bestäuben.

Die Butter zusammen mit dem Zucker, Vanillezucker und Salz schaumig schlagen.
Ein Ei nach den Anderen unterrühren.
Die Schale der Orangen abreiben und zusammen mit dem Magerquark unterrühren.
Mehl und Backpulver vermischen und kurz unter die Masse rühren.
Dabei nur so lange rühren bis das Mehl komplett untergerührt ist.
Nun die Hälfte des Teiges in die Form füllen. Mit einem Kaffeelöffel den Teig an den Rändern der Form ca. 3-4 cm hochziehen, damit es eine Vertiefung für die Füllung gibt.

Für die Käsekuchenfüllung die zwei Eier mit Zucker kurz verquirlen.
Maizena hinzufügen und mit einem Teigschaber den Magerquark unter die Masse ziehen. (Nicht zu fest rühren)
Die Käsekuchenfüllung in die Vertiefung geben.
Den Saft einer halben Blutorange dem restlichen Teig hinzufügen.
Nun den Teig auf die Käsekuchenfüllung geben, so dass die ganze Füllung bedeckt ist.
Vor dem Backen die Form 2-3 Mal kräftig auf eine stabile Unterlage schlagen damit allfällige Luft entweichen kann.
In der untere Hälfte des Ofens 45- 50 Minuten backen.
Stäbchenprobe machen. Klebt nichts mehr am Stäbchen, kann der Kuchen aus dem Ofen geholt werden und auf einem Kuchengitter komplett abgekühlt werden.
Dieser Schritt ist wichtig, damit sich der Kuchen auch gut aus der Form löst.
Ist der Kuchen komplett abgekühlt, kann er aus der Form gestürzt werden.


Für den Guss den Puderzucker mit 1-2 EL Blutorangensaft zu einer zähflüssigen Masse verrühren.
Die Masse sollte nur noch ganz langsam vom Löffel laufen.
Nun den Guss zügig über den Gugelhupf leeren und trocknen lassen.

Für ein wunderschönes Rosa sollte man übrigens möglichst eine dunkle Blutorange verwenden.

Der Kuchen lässt sich wunderbar 2-3 Tage im Kühlschrank aufbewahren.


Ich wünsche euch ganz viel Spass beim Nachbacken und auch sonst alles Gute.
Haltet durch!
Ich bin sicher es kommen wieder bessere Zeiten.
Und dann wird gefeiert und Gäste eingeladen und das Zusammensein zelebriert. 

Das Veröffentlichen dieses Beitrags hat für mich übrigens auch Mut gekostet.
Gerne hält man seine kleine, perfekte Welt aufrecht.
Gegen aussen sieht vieles oft so gut und einfach aus.
Aber ich weiss dass es vielen von euch aktuell auch so geht, es viele aber nicht aussprechen.
Haben wir den Mut zu sagen was uns bedrückt!
Nur so kann sich auch etwas ändern. 

Herzliche Grüsse

 

Gabriela

 

 

 

 

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