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Hallo ihr Lieben

Da bin ich endlich mal wieder. 
In den letzen Wochen war im echten Leben viel los und der Blog kam leider ziemlich zu kurz.  
Die Kreativ-Workshops «Ostern» sind in vollem Gange und brauchen einiges an (Vorbereitungs-) Zeit. 
(Es hat übrigens noch zwei Plätzchen frei am Mittwoch 16. März. 
Mehr Infos gibt es hier.)
Und ich war ein paar Mal auf Rettungsaktion
Davon will ich euch heute berichten. 
Die, die mich gut kennen, oder mir seit Beginn meiner Bloggerzeit folgen, wissen, dass ich eine Schwäche für alte Häuser habe.
Und der Zufall oder das Glück (?) will es, dass ich immer mal wieder an so alte Häuser ran komme.  
Sei es über Freunde (wie es hier der Fall war) oder über stille Leser meines Blogs, wie es dieses mal der Fall war. 

Vor etwas mehr als einem Jahr erhielt ich eine Mail von einer unbekannten Frau, die mir schrieb, dass in ihrem Dorf ein altes Bauernhaus geräumt würde. 
Sie lese meinen Blog und habe sogleich an mich gedacht. 
🙂 Wie nett ist das denn? 
Ich hab mich über ihre Mail sehr gefreut und möchte an dieser Stelle auch grad noch mal Danke sagen. 
Ohne sie wäre mir dies alles entgangen. 




Die offizielle und öffentliche Räumung liegt nun ziemlich genau ein Jahr zurück. 
Das alte Haus war wohl schon sehr lange nicht mehr so voll von Leben wie an diesem Tag. 
Ich glaub, fast das ganze Dorf war gekommen um noch etwas zu ergattern.  
Während fast alle Leute im Haus waren, ging ich durch den Garten auf die Rückseite des Hauses, wo sich auch der Keller befand. 
Dort war es ruhig und ich konnte mich ungestört umschauen. 
Ich fand einen tollen alten Korb, der nun unsere Decken beherbergt. 
Und ich entdeckte unter anderem ganz viele alte Leitern, die jedoch nicht zugänglich waren.

Wegen den alten Leitern kam ich ein paar Wochen später noch ein zweites Mal zum Haus. 
Da hatte ich dann auch etwas Zeit um mit den Besitzern zu plaudern. 

Und von da an war ich immer mal wieder dort um noch irgend was zu retten.
(Bei Facebook hab ich ab und zu ein Bild gezeigt.)

Meist waren es Leitern die mit mir nach Hause kamen. 
Doch auch wunderschöne Türen (unter anderem diese auf dem nächsten Bild), Fenster, Fensterläden, alte Bretter, Weckgläser, Wandregale, eine Bank und zu guter Letzt sogar noch einen Teil einer Treppe!
Die sieht man auf dem übernächsten Bild.
Schaut nur wie die Tritte ausgetreten sind. 
Wer wohl in den vielen, vielen Jahren alles über diese Treppe gegangen ist? 

Diese Sachen sind so alt, dass sie so manche Geschichte erzählen könnten. 
Die Zeit hat in meinen Augen auf diesen Gegenständen wunderbar ihre Spuren hinterlassen. 
So wie es eben nur ganz viele Zeit kann. 
Einzigartig!



Während meiner Rettungsaktion hab ich das Haus richtig lieb gewonnen und auch seine Besitzer.  

Bei einem meiner letzten Besuche hab ich, nach Absprache mit ihnen, die Kamera mitgenommen und für euch noch einige Spuren der Zeit festgehalten. 






Das alte Haus wurde vor ca. 150 Jahren erbaut. 
Es ist leider in solch einem desolaten Zustand, dass sich eine Renovation nicht lohnen würde und vom Denkmalschutz abgesprochen wurde.  
Nächste Woche wird es komplett abgerissen.


Heute war ich nun das letzte Mal dort. 
In der Zwischenzeit hat der Antikholzhändler noch Wände und Böden rausgeschnitten und gerettet, was es an Altholz noch zu retten gab. 



Und ihr werdet es kaum glauben, aber ich hab sogar Blümchen gerettet. 
Nichts ahnend von ihrem Schicksal standen da nämlich vor dem Gartenzaun ganz viele Schnee- und Märzenglöckchen. 
Ich liebe diese ersten Frühlingsboten. 

Und weil ich wusste, dass in wenigen Tagen der Bagger auffahren würde und die Pflänzchen dem Erdboden gleich machen würde, fragte ich, ob ich einige ausgraben dürfe.  
Die Besitzer des Hauses kennen mich mittlerweile etwas und sind über meine (in manchen Augen) eigenartigen Freuden nicht mehr erstaunt. 
Nein ich glaube, sie freuen sich sogar, dass ein Teil des Hauses bei und durch mich weiter leben darf. 
Und so durfte ich dann auch von ihnen einen Spaten ausleihen um die Blümchen auszubuddeln. 
Das hat sicher ein lustiges Bild abgegeben wie ich da ganz allein vor dem Haus Schneeglöckchen ausgestochen habe. 
Zum Glück hatte es an diesem Tag kaum noch Schnee. 
Aber es war sehr kalt. 


Da wir leider keinen eigenen Garten haben, hab ich die Schnee- und Märzenglöckchen in Suppenschüssel und Weckgläser gepflanzt. 
Ich finde, die zarten Pflänzchen sind sehr fotogen. 
Einige gerettet Schätze zieren nun unserer Wohnung und ich freue mich tagtäglich daran.
So steht die alte Bank zum Beispiel jetzt bei uns im Eingangsbereich und passt dort wunderbar hin.

Vieles kann ich aus Platzgründen jedoch nicht selbst behalten. 
Viele Leitern haben bereits ein neues Zuhause gefunden. 
Ich habe aber noch ein paar. 
Falls jemand eine Leiter als Handtuchhalter, als Kleiderständer oder einfach als Dekoration möchte, der darf sich gerne bei mir melden. 
Auch 150 jährige Türen hätte ich zu verkaufen. 
Bei uns steht eine vor der Haustüre und auf dem Balkon als Dekoration. 
Ich verwende sie aber auch oft als Untergrund beim fotografieren.
Handwerklich begabte könnte auch eine Garderobe daraus zaubern. 

Für die alte Treppe habe ich bereits ein Platz in unserer Wohnung geschaffen. 
Sie ist sehr schwer und ich brauche noch alte Holzpfosten um sie abzustützen. 
Danach darf sie einziehen und soll mir als Dekotreppe / Blumentreppe dienen. 
Ich finde, sie ist etwas ganz Besonderes. 
Oder war hat schon eine 150 jährige Treppe in seiner Wohnung?




Ich danke den Besitzern des Hauses für Ihre Hilfsbereitschaft, ihre Offenheit und ihre Freundlichkeit. 
Für mich wird das Haus in guter Erinnerung bleiben und durch die Gegenstände, die nun bei uns sind, weiterleben. 




Herzlichst


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